Torjubel um Marco Schikora

Dank Schikoras Tor Erzgebirge Aue feiert knappen Heimsieg gegen Arminia Bielefeld

Stand: 04.05.2024 16:21 Uhr

Der FC Erzgebirge Aue hat den nächsten Heim-Dreier eingefahren und dem Halleschen FC einen Gefallen getan. Doch der Sieg gegen kämpferische Bielefelder war mit einem ganzen Stück Arbeit und einer Prise Glück verbunden.

Erzgebirge Aue hat am 36. Spieltag der 3. Liga mit 1:0 (0:0) gegen die abstiegsbedrohte Arminia aus Bielefeld gewonnen. Torschütze des goldenen Treffers war Marco Schikora, der in einem über weite Strecken chancenarmen Spiel spät für die Entscheidung sorgte. Im Anschluss an sein Tor sollten sich die Ereignisse allerdings noch einmal überschlagen.

Mäßiger erster Durchgang

Zu Beginn der Partie waren es zunächst die Arminen, die ordentlich Betrieb machten und mit viel Ballbesitz starteten. Erste Vorstöße der Gäste mündeten nach acht Minuten in einem Kopfball von Kaito Mizuta, den Martin Männel aber problemlos aufnehmen konnte. Aue wirkte dagegen ein wenig müde, sodass folgerichtig auch die erste Großchance der Partie den Bielefeldern gehörte. Can Özkan hatte nach tollem Dribbling einfach mal Richtung oberes Eck abgezogen, doch Männel verhinderte mit den Fingerspitzen noch den Einschlag (16.).

Diese Aktion sollte zumindest einen kleinen Weckruf für die bis hierhin enttäuschenden "Veilchen" darstellen. Nur knapp eine Minute später spielten die Auer mal schön und schnell nach vorn: Sean Seitz legte am Strafraum auf Tim Danhof quer, dessen scharfer Schuss von Arminias Jonas Kersken allerdings im letzten Moment noch über den Querbalken gelenkt wurde (18.).

Zwei Fussballer im Zweikampf.

Lieferten sich zumeist ein Duell auf Augenhöhe: Tim Danhof (l.) und Mael Corboz.

Damit waren die Großchancen fair verteilt und für den Rest der Halbzeit passierte nur noch herzlich wenig. Auf Seiten von Aue sprang noch ein Seitz-Schüsschen (32.) heraus, Bielefeld kam quasi mit dem Halbzeitpfiff durch den bis dato völlig abgemeldeten Manuel Wintzheimer noch zu einer Möglichkeit – doch der abgefälschte Schuss vom Ersatzmann des gelbgesperrten Top-Scorers Fabian Klos flog Zentimeter am Auer Torpfosten vorbei (45.). Leistungsgerecht blieb es vorerst beim torlosen Remis.

Schikora trifft zum richtigen Zeitpunkt

Nach Wiederanpfiff waren es erneut die Ostwestfalen, die durch Mael Corboz den ersten Abschluss setzten (49.) und zunächst auch gieriger blieben. Kurz nach der Ein-Stunden-Marke packte dann Marvin Stefaniak im Zweikampf mit Marius Wörl nicht richtig zu, sodass dieser auf den freistehenden Leandro Putaro querlegen konnte. Doch den guten Schuss des Bielefelders entschärfte Männel per erneuter Parade (61.).

Das weiterhin eher chancenarme Spiel drohte zu diesem Zeitpunkt weiter in Richtung der Arminen zu kippen – doch die Gäste hatten ihre Rechnung ohne Marco Schikora gemacht. Im Anschluss an einen gut getretenen Freistoß von Stefaniak stieg der Auer Verteidiger am Fünfmeterraum am Höchsten und traf zum viel umjubelten 1:0 (76.).

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Majetschak-Tor zählt nicht

Bielefeld hatte nun Wut im Bauch und kam fast zur direkten Antwort, doch Mizutas Drehschuss flog knapp am langen Pfosten vorbei (79.). Nun sollte es noch einmal wild werden. In der 87. Spielminute ging ein zweiter Torschrei durch das Erzgebirgsstadion, nachdem Erik Majetschak im Anschluss an einen Eckball zur Stelle gewesen war. Doch zum Verdutzen aller verwehrte Schiedsrichter Konrad Oldhafer dem Treffer die Gültigkeit. Der Ball, der unter Bielefelds Schlussmann Kersken durchrutschte, war aus Sicht des Referees nicht mit vollem Umfang hinter der Linie gewesen.

Es ging also mit der knappen Auer Führung auf die Nachspielzeit zu und Bielefeld ergab sich tatsächlich noch eine letzte Möglichkeit. Der sonst so sichere Männel hatte beim Rauskommen am Ball vorbeigetreten, doch Nassim Boujellab verfehlte das Tor der "Veilchen", weil Danhof gedankenschnell noch seine Beine mit ins Spiel brachte (90.). Und dem FC Erzgebirge somit die knappe 1:0-Führung ins Ziel rettete.

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pti